Artgerechte Ernährung für Degus: So bleiben sie gesund!

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Die artgerechte Ernährung ist für Degus nicht nur eine Frage der Futterwahl, sondern die absolute Basis für ein langes, gesundes und erfülltes Leben. Diese munteren Nager stammen ursprünglich aus den Anden Südamerikas und sind perfekt an eine karge, ballaststoffreiche Kost angepasst. Ihre natürliche Nahrung besteht hauptsächlich aus Gräsern, Kräutern und Rinden. Wenn ihre Ernährung zu zuckerreich ist, kann dies schnell zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen – insbesondere zu Diabetes mellitus, einer leider häufigen Krankheit bei Degus in Heimtierhaltung.

Warum die richtige Ernährung für Degus lebenswichtig ist

Degus haben eine einzigartige Stoffwechseleigenschaft: Sie können Zucker kaum verwerten, da ihnen ein bestimmtes Enzym zum Abbau von Glukose fehlt. Das macht sie extrem anfällig für Diabetes. Eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Fütterung ist daher die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung dieser und anderer Krankheiten, wie z.B. Übergewicht oder Verdauungsprobleme. Es ist entscheidend, den empfindlichen Degu-Stoffwechsel nicht durch ungeeignetes Futter zu belasten.

Der Degu-Stoffwechsel: Ein System, das spezielle Aufmerksamkeit braucht

Im Gegensatz zu vielen anderen beliebten Kleintieren, die wir zu Hause halten, ist der Körper des Degus auf eine sehr anspruchslose Ernährung ausgerichtet. In ihrer Heimat finden sie keine großen Mengen an süßen Früchten, stärkehaltigen Wurzeln oder fetten Samen. Bietet man ihnen solche Nahrung an, gerät ihr Stoffwechsel schnell ins Ungleichgewicht, was den Weg für Diabetes und andere gesundheitliche Probleme ebnet.

Das A und O: Hochwertiges Heu ohne Ende

Das unverzichtbare Fundament der täglichen Degu-Ernährung ist hochwertiges Heu. Es muss Ihren Degus immer in unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen. Heu liefert die essenziellen Rohfasern, die für eine funktionierende Verdauung und einen gesunden Darm unabdingbar sind. Zudem ist das Nagen am Heu eine wichtige Form der Beschäftigung und hilft beim natürlichen Zahnabrieb, da Degu-Zähne ein Leben lang wachsen.

Achten Sie beim Kauf von Heu für Ihre Degus auf beste Qualität: Es sollte frisch duften, eine schöne grüne Farbe haben und frei von Staub oder Schimmel sein. Bieten Sie gerne verschiedene Heusorten an (z.B. Wiesenheu, Timothy-Heu), um für Abwechslung bei Nährstoffen und Geschmack zu sorgen.

Degufutter: Unbedingt zuckerfrei wählen

Vorsicht ist geboten bei vielen herkömmlichen Futtermischungen für Kleintiere aus dem Handel. Diese enthalten oft versteckten Zucker, Melasse, Getreide oder andere stärke- und zuckerreiche Inhaltsstoffe, die für Degus absolut ungeeignet sind. Ein wirklich gutes Degufutter ohne Zucker sollte primär aus getrockneten Wiesenpflanzen, Kräutern und Blüten zusammengesetzt sein.

Versteckte Gefahren: Diese Zutaten sind tabu

Ein genauer Blick auf die Zutatenliste des Futters ist unerlässlich! Meiden Sie Mischungen, die Folgendes enthalten:

  • Getreide: Mais, Weizen, Hafer, Gerste (auch in Form von Flocken oder Puffreis)
  • Zucker und Süßungsmittel: Melasse, Honig, Sirup oder künstliche Süßstoffe
  • Zuckerreiche Pflanzen/Früchte: Johannisbrot, Rosinen, getrocknete Früchte (Apfelringe etc.)
  • Fettreiche Bestandteile: Nüsse, Sonnenblumenkerne, andere fettreiche Samen
  • Unspezifische Pellets: Wenn die Zusammensetzung nicht klar deklariert ist, Finger weg!

Nur durch die konsequente Vermeidung dieser Zutaten können Sie die Diabetes bei Degus effektiv vorbeugen und ihre Gesundheit schützen.

Frische Vielfalt: Die richtigen Kräuter und Gemüse

Zur Ergänzung des Heus und des Grundfutters dürfen frische Kräuter und in sehr kleinen Mengen auch bestimmte Gemüsesorten gereicht werden. Sie liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und bringen Abwechslung auf den Speiseplan.

Sichere Kräuter für Degus

Wildkräuter und viele Gartenkräuter sind hervorragend geeignet. Sammeln Sie diese nur an ungespritzten Orten fernab von stark befahrenen Straßen.

  • Löwenzahn (Blätter und Blüten)
  • Petersilie
  • Dill
  • Basilikum
  • Minze (verschiedene Sorten)
  • Spitzwegerich
  • Kamille
  • Zitronenmelisse
  • Gänseblümchen
  • Breitwegerich
  • Schafgarbe

Informieren Sie sich immer genau, bevor Sie neue Pflanzen verfüttern. Es gibt auch giftige Pflanzen!

Geeignetes Gemüse in Maßen

Gemüse sollte wegen seines höheren Zuckergehalts im Vergleich zu Kräutern nur selten und in sehr kleinen Portionen gegeben werden. Geeignet sind kleine Stücke von:

  • Gurke
  • Zucchini
  • Grüner Paprika (ohne Kerne und Stielansatz)
  • Sehr geringe Mengen Blattsalate (wie Römersalat)
  • Brokkoli-Strunk

Führen Sie neues Gemüse immer schrittweise ein, um den Verdauungstrakt der Degus nicht zu überfordern.

Leckerlis und Zusatzfutter: Mit Bedacht wählen

Die meisten handelsüblichen Leckerlis sind für Degus absolut ungeeignet. Sie sind oft voller Zucker, Getreide und ungesunder Fette. Als artgerechte Belohnung eignen sich stattdessen getrocknete Kräuter und Blüten (z.B. Ringelblumen, Kornblumen, Hibiskusblüten), kleine, getrocknete Stücke von Zucchini oder Paprika. Auch ein unbehandelter Zweig eines Obstbaumes (Apfel, Birne) zum Knabbern ist eine willkommene Abwechslung und fördert den Zahnabrieb.

Wasser: Das Element des Lebens

Frisches, sauberes Wasser muss Degus JEDERZEIT zur Verfügung stehen. Am besten bieten Sie es in einer Trinkflasche an, die täglich gründlich gereinigt und neu befüllt wird.

Fazit: Gesunde Degu-Ernährung ist keine Magie, sondern Wissen und Konsequenz

Eine konsequent artgerechte Ernährung ist der Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben Ihrer Degus. Indem Sie auf Zucker und ungeeignete Zutaten verzichten, immer viel hochwertiges Heu anbieten und mit passenden Kräutern und wenig Gemüse für Abwechslung sorgen, minimieren Sie das Risiko für Diabetes und andere Krankheiten erheblich. Nehmen Sie sich die Zeit, die Bedürfnisse Ihrer Tiere zu verstehen und beobachten Sie ihre Reaktionen auf neues Futter. Das Wohlbefinden Ihrer quirligen Mitbewohner wird es Ihnen danken. Für weitere Informationen zur Ernährung verschiedener Tierarten oder spezifische Fragen zur Degu Haltung und Ernährung stehen Ihnen zahlreiche Ressourcen zur Verfügung.

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