Schubbert Ihr Pferd Schweif und Mähne extrem? Ursachen & Abhilfe!

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Wenn Ihr Pferd sich intensiv an Schweif und Mähne schubbert, ist das ein deutliches Zeichen für starken Juckreiz. Als Pferdebesitzer sollten Sie dieses Verhalten ernst nehmen, denn es kann auf verschiedene Ursachen hinweisen – von einfachen Hautirritationen bis hin zu ernsthaften Gesundheitsproblemen. Schnelles Handeln ist wichtig, um Ihrem geliebten Vierbeiner Linderung zu verschaffen und Komplikationen zu vermeiden.

Die Ursachen: Warum schubbert Ihr Pferd Schweif und Mähne so stark?

Starkes Scheuern am Mähnenkamm und an der Schweifrübe ist ein häufiges Problem bei Pferden. Die Auslöser sind vielfältig und erfordern eine genaue Untersuchung, um die passende Behandlung zu finden.

Parasiten: Kleine Plagegeister als große Quälgeister

Parasiten sind eine der Hauptursachen für intensiven Juckreiz bei Pferden:

  • Milben: Bestimmte Milbenarten, die sich in der Haut einnisten, können extremen Juckreiz verursachen, der oft am Schweif oder an der Mähne beginnt. Die Pferderäude ist ein bekanntes Beispiel. Diese winzigen Spinnentiere sind oft schwer mit bloßem Auge zu erkennen.
  • Haarlinge: Diese flügellosen Insekten leben im Fell und ernähren sich von Hautschuppen. Ihr Krabbeln und ihre Ausscheidungen reizen die Haut stark. Haarlinge sind oft in dichten Fellpartien wie der Mähne oder am Schweif zu finden.
  • Läuse: Ähnlich wie Haarlinge verursachen auch Läuse Juckreiz, ernähren sich aber vom Blut des Pferdes und sind etwas größer.

Allergien: Wenn der Körper überreagiert

Allergische Reaktionen sind ebenfalls eine häufige Ursache für Juckreiz und exzessives Scheuern:

  • Sommerekzem: Ausgelöst durch den Speichel von Gnitzen (Stechmücken der Gattung Culicoides), führt das Sommerekzem zu starkem, saisonalem Juckreiz, vor allem an Mähne und Schweifrübe. Das aggressive Scheuern kann zu Haarausfall, offenen Wunden und Verdickung der Haut führen. Mehr über Sommerekzem beim Pferd und mögliche Hilfen finden Sie in unserem Ratgeber.
  • Futterallergien: Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Futterbestandteilen können sich auch auf der Haut äußern und Juckreiz hervorrufen. Eine ausgewogene Fütterung des Pferdes ist essenziell für die Hautgesundheit.
  • Kontaktallergien: Reaktionen auf Sattelunterlagen, Decken, Pflegeprodukte, Waschmittel oder Einstreu können ebenfalls lokalen Juckreiz verursachen.

Weitere mögliche Auslöser für Hautirritationen

Nicht immer sind Parasiten oder Allergien die Ursache. Auch andere Faktoren können die Haut reizen:

  • Hautinfektionen: Pilze oder Bakterien können die Haut besiedeln und Juckreiz hervorrufen, insbesondere wenn die Haut durch Scheuern bereits geschädigt ist.
  • Stoffwechselstörungen oder Nährstoffmangel: Ein Mangel an wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen (wie Zink oder Biotin) oder Fettsäuren kann die Fell- und Hautgesundheit beeinträchtigen und zu trockenem, juckendem Fell führen.
  • Mangelnde Hygiene und Pflege: Ansammlungen von Schmutz, Schweiß oder Talgdrüsensekret an Schweifrübe und Mähnenkamm können die Haut irritieren. Regelmäßige und gründliche Pflege ist hier vorbeugend und lindernd.
  • Verhaltensprobleme: Selten kann übermäßiges Scheuern auch Ausdruck von Stress, Langeweile oder anderen Verhaltensauffälligkeiten sein.

Maßnahmen: Was tun, wenn Ihr Pferd Schweif und Mähne schubbert?

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Pferd intensiv scheuert, ist eine strukturierte Vorgehensweise ratsam, um die Ursache zu finden und effektiv zu behandeln.

Schritt 1: Tierärztliche Untersuchung zur Diagnose

Der allererste und wichtigste Schritt ist der Gang zum Tierarzt. Nur eine professionelle Untersuchung kann die genaue Ursache des Juckreizes klären. Der Tierarzt kann:

  • Die Haut gründlich untersuchen.
  • Proben (Hautgeschabsel, Haare) entnehmen, um Parasiten (wie Milben) oder Pilze unter dem Mikroskop nachzuweisen.
  • Bluttests durchführen, um Hinweise auf Allergien, Stoffwechselprobleme oder Nährstoffmängel zu erhalten.
  • Bei Verdacht auf Allergien spezielle Allergietests empfehlen.

Diese fundierte Diagnose ist die Basis für jede erfolgreiche Behandlung. Informieren Sie sich auch über mögliche Tierarztkosten.

Schritt 2: Gezielte Behandlung der festgestellten Ursache

Sobald die Diagnose feststeht, leitet der Tierarzt die spezifische Therapie ein:

  • Bei Parasiten: Behandlung mit geeigneten Antiparasitika. Dies kann topisch (Shampoos, Lotionen, Sprays) oder systemisch (oral, Injektion) erfolgen. Auch die Behandlung der Stallumgebung ist oft notwendig. Spezielle Präparate helfen, Parasiten wie Zecken und Milben zu bekämpfen.
  • Bei Allergien (insb. Sommerekzem): Die Behandlung fokussiert sich auf Linderung des Juckreizes und Management der allergischen Reaktion. Dies beinhaltet oft spezielle Shampoos oder Lotionen, gegebenenfalls juckreizstillende Medikamente und Maßnahmen zur Allergenvermeidung (z.B. Ekzemerdecken, Stallhaltung zu Stoßzeiten der Gnitzen). Es gibt diverse Behandlungsmethoden für das Sommerekzem.
  • Bei Hautinfektionen: Einsatz von Medikamenten gegen Pilze (Antimykotika) oder Bakterien (Antibiotika), je nach Erreger.
  • Bei Mängeln/Stoffwechselproblemen: Anpassung des Futters und gezielte Ergänzung mit den fehlenden Nährstoffen, oft in Beratung mit einem Pferdeernährungsberater.

Schritt 3: Symptomatische Linderung und Hautpflege

Begleitend zur Ursachenbehandlung ist es wichtig, den Juckreiz direkt zu lindern, um weiteres Scheuern zu verhindern und der Haut Zeit zur Heilung zu geben. Hier helfen juckreizlindernde und pflegende Produkte für die Haut. Achten Sie darauf, die betroffenen Stellen sauber und frei von Schmutz oder Insekten zu halten.

Vorbeugung: Juckreiz von vornherein vermeiden

Viele Ursachen für Juckreiz können durch gute Haltung und Pflege minimiert werden:

  • Regelmäßige Fellpflege und Kontrolle auf Anzeichen von Parasiten.
  • Gute Hygiene im Stall und auf der Weide.
  • Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Fütterung.
  • Bei bekannter Allergieneigung: Frühzeitige Anwendung von präventiven Maßnahmen (Ekzemerdecken, Insektenschutzmittel).

Fazit: Auf Signale achten und richtig handeln

Starkes Schubbern an Schweif und Mähne ist ein Hilferuf Ihres Pferdes. Ignorieren Sie ihn nicht. Die Ursachenforschung durch einen Tierarzt ist unerlässlich, um die richtige Behandlung einzuleiten. Ob es sich um Parasiten, Allergien wie das Sommerekzem oder andere Hautprobleme handelt, mit der richtigen Diagnose und Therapie sowie konsequenter Pflege können Sie Ihrem Pferd helfen, wieder ein juckreizfreies und glückliches Leben zu führen. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihr Pferd genau zu beobachten und ihm die nötige Unterstützung zukommen zu lassen.

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