Grüne Scheiben im Aquarium? So werden Sie die Algen los!

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Trübe, grüne Scheiben im Aquarium sind für viele Aquarianer ein bekanntes Ärgernis. Sie stören nicht nur die Optik Ihrer liebevoll gestalteten Unterwasserwelt, sondern können auch ein erster Hinweis darauf sein, dass in Ihrem Becken etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Doch keine Sorge: Mit den richtigen Maßnahmen können Sie grüne Algen effektiv bekämpfen und langfristig für kristallklare Sicht sorgen. Dieser Artikel erklärt Ihnen, was hinter den grünen Belägen steckt und wie Sie Ihr Aquarium wieder zum Strahlen bringen.

Was sind Grünalgen und ihre Hauptursachen?

Grünalgen gehören zu den am häufigsten vorkommenden Algenarten im Süßwasseraquarium. Sie können sich in verschiedenen Formen zeigen: als feine Fäden, als hartnäckige grüne Punkte auf Scheiben und Dekoration (Punktalgen) oder als schmieriger, flächiger Überzug (Schmier- oder Staubalgen). Obwohl sie in gewissem Maße natürlich sind, deutet ein explosionsartiges Wachstum und die Bildung dicker Beläge, insbesondere der grünen Scheiben, meist auf ein Ungleichgewicht hin.

Die häufigsten Ursachen für eine übermäßige Vermehrung von Grünalgen:

  • Lichtverhältnisse: Zu intensives Licht, eine zu lange Beleuchtungsdauer (ideal sind 8-10 Stunden pro Tag, eventuell mit einer Mittagspause) oder ein unpassendes Spektrum der Leuchtmittel.
  • Nährstoffungleichgewicht: Ein Überschuss an Nitrat (NO₃) und/oder Phosphat (PO₄) ist oft der Hauptgrund. Dies kann durch zu viel Futter, zu seltene Wasserwechsel oder falsche Düngung verursacht werden. Eine regelmäßige Überprüfung der Aquarium Wasserwerte ist daher unerlässlich.
  • CO₂-Mangel: Wasserpflanzen benötigen ausreichend Kohlenstoffdioxid für ein gesundes Wachstum. Wenn CO₂ fehlt, können die Pflanzen Nährstoffe nicht effizient nutzen, was den Algen zugutekommt.
  • Unzureichende Pflege: Wird der Bodengrund nicht regelmäßig von Futterresten und Mulm befreit oder sind die Wasserwechsel zu klein oder selten, sammeln sich organische Stoffe an, die Algenwachstum begünstigen.
  • Instabile Biologie: Besonders in frisch eingerichteten Aquarien oder nach größeren Eingriffen, wenn die nützlichen Bakterienkulturen noch nicht voll etabliert sind (siehe auch Aquarium einfahren), kann es zu Algenblüten kommen.

Effektive Maßnahmen zur Bekämpfung grüner Algen

Um grüne Algenbeläge auf den Aquarienscheiben und im gesamten Becken in den Griff zu bekommen, ist ein systematisches Vorgehen wichtig.

Manuelle Entfernung: Sofortige Besserung

Der schnellste Weg, die Optik zu verbessern, ist das mechanische Entfernen der Algen. Verwenden Sie einen geeigneten Algenschaber oder eine spezielle Klinge (Vorsicht bei Acrylglas, hier nur weiche Schaber nutzen!) oder einen Magnetreiniger, um die Scheiben zu säubern. Führen Sie diese Reinigung am besten kurz vor dem wöchentlichen Wasserwechsel durch, damit die abgelösten Algenreste direkt mit dem Wasser aus dem Becken entfernt werden.

Ursachen beheben: Der Weg zur langfristigen Freiheit

Nachhaltigen Erfolg erzielen Sie nur, indem Sie die Gründe für das Algenwachstum abstellen:

  • Beleuchtungsdauer anpassen: Reduzieren Sie die tägliche Beleuchtungszeit auf 8 bis maximal 10 Stunden. Überlegen Sie eine Lichtpause von 2-3 Stunden am Mittag.
  • Wasserwerte im Griff haben: Testen Sie regelmäßig Nitrat und Phosphat. Führen Sie jede Woche einen großzügigen Teilwasserwechsel von 30-50% durch, um überschüssige Nährstoffe zu entfernen. Füttern Sie sparsam und hochwertig.
  • Pflanzen stärken: Gesunde, gut wachsende Wasserpflanzen sind die besten Algenkiller, da sie den Algen Nährstoffe entziehen. Sorgen Sie für ausreichend Licht, eine ausgewogene Nährstoffversorgung (Makro- und Mikronährstoffe) und gegebenenfalls eine CO₂-Düngung. Konzepte wie Aquascaping zeigen, wie man ein dicht bepflanztes Becken gestaltet, das weniger anfällig für Algen ist.
  • Regelmäßige Reinigung: Saugen Sie regelmäßig den Bodengrund ab, um Mulm und Futterreste zu entfernen. Reinigen Sie den Filter nur, wenn der Durchfluss merklich nachlässt, und verwenden Sie dazu immer abgestandenes Aquarienwasser, um die wichtigen Bakterien zu schonen.

Biologische Helfer: Natürliche Algenvertilger

Einige Aquarienbewohner ernähren sich von Algen und können eine gute Unterstützung im Kampf gegen grüne Beläge sein. Dazu gehören:

  • Ohrgitter-Harnischwelse (Otocinclus Arten)
  • Einige Rennschnecken- oder Geweihschneckenarten
  • Amanogarnelen

Wählen Sie biologische Helfer, die zu Ihrem Besatz und der Beckengröße passen. Sie sind wertvolle Ergänzungen im Rahmen eines stabilen Systems, aber keine Universallösung bei einer massiven Algenplage.

UV-C Klärer: Sinnvoll, aber nicht gegen Scheibenalgen

UV-C Klärer sind sehr effektiv gegen Schwebealgen, die das Wasser grün und trüb machen. Sie haben jedoch kaum eine direkte Wirkung auf festsitzende Algenbeläge auf Scheiben oder Pflanzen. Sie können aber indirekt zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen und so das allgemeine Algenrisiko senken.

Chemische Algenmittel: Oft die letzte Wahl

Chemische Algenbekämpfungsmittel sollten nur im äußersten Notfall und mit großer Vorsicht eingesetzt werden. Sie können das empfindliche biologische Gleichgewicht im Aquarium massiv stören und Fische, Wirbellose und nützliche Bakterien schädigen. Zudem bekämpfen sie nur das Symptom, nicht die Ursache, wodurch die Algen nach Absetzen des Mittels oft noch stärker zurückkehren.

Vorbeugung: Der Schlüssel zum algenfreien Aquarium

Nachdem Sie die Grünalgen erfolgreich bekämpft und die Ursachen ermittelt haben, ist konsequente Vorbeugung entscheidend, damit das Problem nicht wiederkehrt. Halten Sie sich an:

  • Regelmäßige, ausreichend große Teilwasserwechsel.
  • Maßvolle und artgerechte Fütterung.
  • Regelmäßiges Absaugen von Mulm und Futterresten vom Bodengrund.
  • Optimale Beleuchtungsdauer und -intensität.
  • Förderung eines kräftigen Pflanzenwachstums durch passende Nährstoff- und CO₂-Versorgung.
  • Kontinuierliche Beobachtung der Wasserwerte.

Fazit: Mit Verständnis und Routine zu klaren Scheiben

Grüne Scheiben im Aquarium sind ein Zeichen, dass Ihr Biotop Aufmerksamkeit benötigt. Durch das Verständnis der Ursachen und die konsequente Anwendung der richtigen Maßnahmen – manuelle Reinigung, Behebung der zugrundeliegenden Probleme und vor allem langfristige Vorbeugung durch gute Pflege und stabile Bedingungen – können Sie Ihr Aquarium wieder in einen Zustand bringen, in dem Algen kein großes Problem mehr darstellen. Geduld und regelmäßige Routine sind dabei Ihre besten Verbündeten für eine stets klare Sicht auf Ihre faszinierende Unterwasserwelt.

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