Schläft Ihr Welpe nachts nicht durch? So klappt’s bald!

0
14
https://image.pollinations.ai/prompt/

Ein kleiner Welpe zieht ein – eine wundervolle Zeit voller Freude und neuer Herausforderungen. Doch gerade die Nächte können für frischgebackene Hundebesitzer zur Zerreißprobe werden. Wenn Ihr Welpe nachts nicht durchschläft, unruhig winselt oder dringend nach draußen muss, sind Sie nicht allein. Nächtliche Wachphasen gehören oft zum Start ins gemeinsame Leben. Aber keine Sorge: Mit Geduld, einer klaren Struktur und den richtigen Strategien können Sie Ihrem kleinen Vierbeiner helfen, ruhige und durchgeschlafene Nächte zu genießen.

Warum Welpen nachts unruhig sind: Häufige Gründe verstehen

Die Gründe, warum Ihr Welpe nachts unruhig ist oder nicht durchschläft, sind meist welpentypisch und verständlich. Ein Welpe ist ein Baby und muss sich erst an die neue Umgebung und das Alleinsein in der Dunkelheit gewöhnen.

Die häufigsten Ursachen im Überblick:

  • Natürliches Bedürfnis: Ein junger Welpe kann seine Blase und seinen Darm noch nicht lange kontrollieren. Das dringende Bedürfnis, sich zu lösen, ist der häufigste Grund, warum der Welpe nachts raus muss, oft mehrfach in den ersten Wochen.
  • Hunger oder Durst: Manchmal ist es schlicht Hunger oder Durst, besonders wenn die letzte Mahlzeit zu lange her ist oder kurz vor dem Zubettgehen viel getrunken wurde.
  • Einsamkeit und Verlustangst: Nach dem Abschied von Mutter und Geschwistern fühlen sich Welpen, allein in einem fremden Raum, oft einsam, ängstlich und unsicher. Sie suchen die vertraute Nähe. Informationen zum Thema Trennungsangst finden Sie auch in unserem Artikel Hund alleine lassen bei Trennungsangst: Ursachen, Therapie, Hilfe.
  • Nicht ausgelastet: War der Welpe tagsüber nicht ausreichend geistig und körperlich beschäftigt, kann überschüssige Energie ihn nachts wach halten. Tipps zur Beschäftigung, wenn der Hund alleine ist, finden Sie hier: Hund alleine lassen bei Langeweile.
  • Gelernte Aufmerksamkeitssuche: Wenn der Welpe durch Winseln oder Bellen gelernt hat, dass er dadurch Aufmerksamkeit bekommt, wird er dies wiederholen.
  • Fremde Eindrücke: Ungewohnte Geräusche können einen Welpen erschrecken.

Grundlagen für ruhige Nächte: Schlafplatz und eine verlässliche Routine

Eine der effektivsten Maßnahmen, damit Ihr Welpe nachts besser schläft, ist die Schaffung von Struktur und einem sicheren Schlafplatz.

Der ideale Schlafplatz: Sicher und geborgen

Der Schlafplatz sollte ein Ort der Ruhe und Sicherheit sein.

  • Nähe in der Anfangszeit: Platzieren Sie den Schlafplatz in den ersten Nächten idealerweise in Ihrer Nähe, vielleicht sogar im Schlafzimmer. Ihre Anwesenheit spendet dem Welpen Trost und Sicherheit.
  • Die Welpenbox als Rückzugsort: Das Boxentraining für den Welpen nachts kann sehr hilfreich sein. Viele Hunde empfinden eine Box als sichere Höhle. Sie fördert zudem die Stubenreinheit, da Hunde ihren Schlafplatz in der Regel nicht beschmutzen möchten. Achten Sie darauf, dass die Box groß genug ist, um bequem zu liegen und sich zu drehen, aber nicht so groß, dass sie in einen Schlaf- und einen „Toilettenbereich“ aufgeteilt werden könnte.
  • Komfort: Ein weiches Kissen oder eine Decke machen den Platz gemütlich. Ein getragenes Kleidungsstück von Ihnen kann durch den vertrauten Geruch zusätzlich beruhigen.
  • Ungestörte Lage: Wählen Sie einen ruhigen Platz ohne Zugluft.

Die Kraft einer festen Schlafroutine für den Welpen

Eine konsequente Schlafroutine für den Welpen hilft ihm, den Rhythmus zu lernen und zu wissen, wann Ruhezeit ist. Hunde lieben vorhersagbare Abläufe.

Beginnen Sie 1-2 Stunden vor der Schlafenszeit, die Aktivitäten herunterzufahren. Ersetzen Sie wildes Spielen durch ruhige Beschäftigungen wie Kauen oder Kuscheln. Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre, vielleicht mit gedimmtem Licht.

Die letzte Runde mit dem Welpen am Abend ist unerlässlich. Gehen Sie kurz vor dem Zubettgehen noch einmal ruhig nach draußen. Warten Sie geduldig, bis er sich gelöst hat, loben Sie ihn ruhig dafür und gehen Sie dann sofort und ohne weitere Spiele oder Aufregung wieder hinein. Dies festigt die Verbindung zwischen draußen sein und dem Geschäft erledigen vor der Nachtruhe. Mehr zur Welpenerziehung finden Sie hier: Welpen erziehen: Die ersten Schritte.

Nächtliches Winseln und Aufwachen souverän meistern

Trotz bester Vorbereitung wird Ihr Welpe in der Nacht unruhig sein und aufwachen. Ihr Verhalten in diesen Momenten ist entscheidend.

Wann der Welpe tatsächlich raus muss

Besonders in den ersten Wochen ist es ganz normal, dass der Welpe nachts raus muss, um sich zu erleichtern. Lernen Sie, die Anzeichen zu erkennen – oft ein plötzliches, intensives Jaulen, das sich vom Winseln aus Einsamkeit unterscheidet. Reagieren Sie schnell, aber ruhig: Gehen Sie zügig, aber ohne Hektik, nach draußen. Keine Spiele, keine lange Ansprache. Nur das Geschäft erledigen lassen, ruhig loben und sofort wieder ins Bett zurückkehren. Wie Sie Ihren Welpen generell stubenrein bekommen, erfahren Sie hier: Welpe stubenrein: So klappt’s garantiert.

Winseln aus Einsamkeit oder für Aufmerksamkeit

Die größte Herausforderung ist oft die Unterscheidung zwischen dringendem Bedürfnis und Winseln aus Einsamkeit oder dem Wunsch nach Aufmerksamkeit. Wenn Sie sicher sind, dass der Welpe kurz zuvor draußen war und auch keinen Hunger/Durst hat, ist es wahrscheinlich Letzteres.

Hier ist Konsequenz gefragt. Ignorieren Sie kurzes Winseln – es ist Teil des Lernprozesses. Wenn das Winseln anhält, können Sie einmal kurz von Ihrem Platz aus ein beruhigendes Wort sagen („Ruhig“, „Schlaf jetzt“), um zu zeigen, dass Sie da sind. Gehen Sie aber nicht zum Welpen, um ihn zu streicheln oder herauszulassen, es sei denn, es ist eindeutig ein Notfall (was Sie mit der Zeit lernen werden zu erkennen). Das würde das Winseln als Mittel zur Aufmerksamkeitserregung verstärken. Es mag schwerfallen, aber diese Konsequenz ist wichtig, damit der Welpe lernt, dass die Nacht für den Schlaf da ist. Das Thema alleine lassen und die damit verbundene Angst wird auch hier behandelt: Hund alleine lassen: So geht’s ohne Stress.

Zusätzliche Hilfsmittel wie ein leises Radio, „White Noise“, ein nach Ihnen riechendes Kleidungsstück oder ein warmes Kissen können die Umstellung erleichtern. Auch spezielle Beruhigungspheromone (z.B. als Zerstäuber) können unterstützend wirken, damit Ihr Welpe nachts durchschläft.

Geduld, Konsequenz und positive Bestätigung sind der Schlüssel

Die Umstellung auf durchgeschlafene Nächte ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Jeder Welpe lernt in seinem eigenen Tempo. Bleiben Sie konsequent bei Ihrer Routine und reagieren Sie ruhig auf nächtliche Unruhe. Belohnen Sie Ihren Welpen am Morgen überschwänglich, wenn er ruhig geschlafen hat oder nach einer erfolgreichen nächtlichen Pinkelpause. Positive Verstärkung ist der wirksamste Weg, um das gewünschte Verhalten zu fördern.

Es ist nur eine Phase im Leben mit Ihrem Welpen. Mit Liebe, Verständnis und der richtigen Herangehensweise wird Ihr kleiner Begleiter bald lernen, die Nächte durchzuschlafen, und die Morgen werden wieder entspannter beginnen. Die Mühe wird belohnt – mit einem ausgeruhten, glücklichen Welpen, der bereit für neue Abenteuer am Tag ist!

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

*