Die Entscheidung für einen Deutschen Doggen Welpen ist ein aufregender Schritt, der unermessliche Freude, aber auch große Verantwortung mit sich bringt. Diese sanften Riesen sind leider anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme, die Ihre volle Aufmerksamkeit erfordern. Ihre beeindruckende Größe und das rasante Wachstum im ersten Lebensjahr stellen besondere Herausforderungen dar – von Gelenkerkrankungen bis hin zu potenziell lebensbedrohlichen Notfällen. Doch keine Sorge! Mit dem richtigen Wissen, proaktiver Vorsorge und liebevoller Betreuung legen Sie den entscheidenden Grundstein für ein langes, gesundes und glückliches Leben Ihres sanften Riesen.
Häufige Gesundheitsprobleme bei Deutschen Doggen Welpen
Deutsche Doggen sind besonders im sensiblen Welpen- und Junghundalter anfällig für verschiedene Gesundheitsprobleme. Sowohl die enorme Geschwindigkeit ihrer körperlichen Entwicklung als auch genetische Veranlagungen spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Ein fundiertes Wissen über die typischen Risiken und ein verantwortungsbewusster Umgang im Alltag sind daher entscheidend, um viele dieser Probleme zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen und effektiv zu behandeln.
Orthopädische Herausforderungen: Gelenkerkrankungen wie HD, ED & Co.
Für zukünftige und aktuelle Besitzer von Deutschen Doggen ist das Risiko von Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie (HD) und Ellbogendysplasie (ED) ein zentrales Thema. Diese Fehlentwicklungen der Gelenke können bereits bei jungen Doggen Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Lahmheit verursachen. Ihre imposante Statur und das schnelle Wachstum machen diese Welpen besonders anfällig.
Neben HD und ED können auch andere orthopädische Probleme auftreten, wie beispielsweise die Osteochondrosis Dissecans (OCD), bei der sich Knorpelteile im Gelenk ablösen. Die Prävention beginnt schon vor dem Kauf: Ein seriöser Züchter lässt seine Elterntiere sorgfältig auf diese Erbkrankheiten untersuchen. Für Sie als Welpenbesitzer sind eine angepasste Fütterung, die ein zu schnelles Wachstum verhindert, sowie die konsequente Vermeidung von Überlastung in den ersten, entscheidenden Monaten von größter Bedeutung. Konkret bedeutet das: kein Treppensteigen, keine langen, fordernden Spaziergänge und keine abrupten Bewegungen oder Sprünge, besonders auf rutschigen Böden. Weitere Informationen zum Umgang mit Gelenkproblemen bei Hunden finden Sie hier.
Die Magendrehung: Ein lebensbedrohlicher Notfall
Die Magendrehung (Gastric Dilatation Volvulus, GDV) stellt bei Deutschen Doggen – auch bereits im Junghundalter – ein deutlich erhöhtes Risiko und einen absoluten tierärztlichen Notfall dar. Dabei dreht sich der Magen um die eigene Achse, blockiert Ein- und Ausgang und füllt sich rapide mit Gas. Unbehandelt ist dieser Zustand immer lebensbedrohlich.
Zu den typischen Symptomen einer Magendrehung zählen plötzliche Unruhe, erfolgloses Würgen oder Erbrechen, ein sichtbar aufgeblähter Bauch, Schmerzempfindlichkeit im Bauchbereich sowie Anzeichen eines Schocks (z.B. blasse Schleimhäute, schnelle Atmung, Teilnahmslosigkeit). Sofortiges Handeln ist hier überlebenswichtig!
Um das Risiko einer Magendrehung zu minimieren, können Sie verschiedene Vorsorgemaßnahmen ergreifen:
- Verteilen Sie die tägliche Futterration auf mehrere kleine Mahlzeiten (mindestens zwei, besser drei bis vier für Welpen).
- Gönnen Sie Ihrem Welpen nach jeder Mahlzeit eine Ruhepause von mindestens ein bis zwei Stunden. Wildes Toben, Spielen oder anstrengende Aktivitäten sind in dieser Zeit tabu.
- Füttern Sie Ihren Welpen vom Boden – das Hochstellen des Futternapfes wird heute zur Prävention der Magendrehung nicht mehr generell empfohlen.
- Einige Halter setzen auf spezielle Futterrezepturen für große Rassen, die das Risiko einer Magendrehung senken sollen.
Seien Sie stets auf einen möglichen Tierarzt-Notfall vorbereitet. Informieren Sie sich umfassend über die Magendrehung beim Hund, damit Sie im Ernstfall schnell und richtig handeln können.
Das Herz im Blick: Risiko für kardiale Probleme
Leider haben Deutsche Doggen auch ein erhöhtes Risiko für bestimmte Herzerkrankungen, insbesondere die Dilatative Kardiomyopathie (DCM). Bei dieser Erkrankung erweitert und erschlafft der Herzmuskel, wodurch seine Pumpleistung nachlässt.
Obwohl DCM häufig erst im mittleren oder höheren Alter klinisch auffällig wird, kann die genetische Veranlagung hierfür bereits im Welpenalter vorhanden sein. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen, einschließlich Herzuntersuchungen, sind daher unerlässlich, um mögliche frühe Anzeichen rechtzeitig zu erkennen. Ein erfahrener Tierkardiologe kann die Herzgesundheit mittels Herzultraschall (Echokardiographie) und EKG beurteilen. Eine frühzeitige Diagnose und eine darauf abgestimmte Behandlung können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und die Lebensqualität Ihres Hundes entscheidend verbessern. Mehr über die Gesundheit im Alter, die maßgeblich von einer guten Vorsorge im Welpenalter abhängt, erfahren Sie auf unserer Seite.
Wachstumsschmerzen (Panostitis)
Das rasante Wachstum der Deutschen Dogge kann sogenannte Wachstumsschmerzen, auch Panostitis genannt, verursachen. Diese schmerzhafte Entzündung der langen Röhrenknochen tritt typischerweise bei jungen, schnell wachsenden Hunden großer Rassen im Alter von etwa fünf bis 18 Monaten auf. Typische Symptome sind eine wechselnde Lahmheit, die plötzlich auftreten, wieder abklingen und verschiedene Gliedmaßen betreffen kann.
Obwohl Wachstumsschmerzen für den Welpen sehr unangenehm sein können, heilen sie in der Regel von selbst aus und hinterlassen keine bleibenden Schäden, sofern die Ernährung optimal auf das Wachstum abgestimmt ist und der junge Hund nicht überlastet wird. Eine bedarfsgerechte Fütterung, die ein zu schnelles Wachstum vermeidet, ist hierbei besonders wichtig. Spezielles Welpenfutter für sehr große Rassen unterstützt ein gleichmäßiges und gesundes Wachstum.
Das Immunsystem: Anfälligkeit für Infektionen
Junge Doggen können, insbesondere in Stressphasen, eine vorübergehend erhöhte Anfälligkeit für Infektionen aufweisen. Dies kann mit Stressfaktoren wie dem Umzug in eine neue Umgebung, einem unzureichenden Impf- oder Entwurmungsschutz sowie mangelnder Hygiene zusammenhängen. Es ist daher entscheidend, dass Ihr Doggenwelpe aus einem sauberen, hygienischen Umfeld stammt und einen lückenlosen, altersgerechten Impf- und Entwurmungsplan vom Züchter erhält, den Sie als neuer Besitzer konsequent fortführen.
Ein verantwortungsbewusster Züchter legt größten Wert auf die Gesundheit seiner Zuchttiere und eine gute Sozialisierung der Welpen, da Stress das Immunsystem schwächen kann. Informieren Sie sich umfassend über Charakter und Haltung der Deutschen Dogge und wählen Sie einen Züchter, der transparent Auskunft über die Gesundheitstests der Elterntiere gibt und seine Welpen liebevoll und artgerecht aufzieht.
Einen gesunden Doggen Welpen auswählen und richtig fördern
Die beste Grundlage für einen gesunden Deutschen Doggen Welpen schaffen Sie durch die Wahl eines seriösen und erfahrenen Züchters. Ein guter Züchter lässt seine Zuchttiere auf relevante Erbkrankheiten untersuchen, sorgt für eine optimale Aufzucht sowie Sozialisierung der Welpen und steht Ihnen auch nach dem Kauf beratend zur Seite.
Zögern Sie nicht, nach den Untersuchungsergebnissen der Elterntiere bezüglich HD, ED und möglicher Herzerkrankungen zu fragen. Besuchen Sie den Wurf und beobachten Sie die Welpen genau: Sind sie altersentsprechend agil und neugierig? Zeigen sie keine übermäßige Ängstlichkeit? Wirken sie sauber, gepflegt und machen einen gesunden Gesamteindruck?
Die unverzichtbare Rolle des Tierarztes
Sobald Ihr Deutscher Doggen Welpe bei Ihnen einzieht, wird Ihr Tierarzt zu einem Ihrer wichtigsten Ansprechpartner und Ratgeber. Regelmäßige Gesundheitschecks sind unerlässlich. Der Tierarzt überwacht das Wachstum, führt notwendige Impfungen sowie Entwurmungen durch, berät Sie zur optimalen Ernährung und kann erste Anzeichen von Gesundheitsproblemen frühzeitig erkennen und behandeln. Eine offene und ehrliche Kommunikation mit Ihrem Tierarzt über alle Beobachtungen und Sorgen ist dabei von größter Bedeutung.
Fazit: Informierte Fürsorge für Ihren sanften Riesen
Das Wissen um mögliche Gesundheitsprobleme bei Deutschen Doggen Welpen sollte Sie nicht entmutigen, sondern vielmehr als Ihre Chance zur optimalen Vorsorge dienen. Durch eine sorgfältige Züchterauswahl, eine dem rasanten Wachstum angepasste Ernährung und Bewegung, konsequente tierärztliche Betreuung sowie ein wachsames Auge für Verhaltensänderungen oder körperliche Auffälligkeiten minimieren Sie die Risiken erheblich. Mit viel Liebe, Geduld und der richtigen, informierten Fürsorge ermöglichen Sie Ihrem sanften Riesen ein langes, gesundes und glückliches Leben an Ihrer Seite. Bleiben Sie informiert, seien Sie wachsam und genießen Sie jeden Moment mit Ihrem wunderbaren Deutschen Doggen Welpen!