Hat Ihr Hund tränende Augen? Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten!

0
11
Hyperrealistic, close-up of a golden retriever's face, showing a slightly tearful eye. Focus on the detail of the eye, with visible moisture and detailed fur. Soft, natural lighting, shallow depth of field. No text. Artifact-free. Anatomically correct, flawless rendering.

Wenn Ihr Hund tränende Augen hat, sind Sie als liebevoller Tierbesitzer wahrscheinlich sofort besorgt. Ein gewisser Tränenfluss ist bei Hunden vollkommen normal und dient dem Schutz des Auges. Doch wenn die Augen übermäßig, konstant oder verändert tränen, kann dies auf verschiedene Ursachen hindeuten – von harmlosen Reizungen bis hin zu ernsthaften Augenkrankheiten. Es ist wichtig, die potenziellen Gründe für tränende Hundeaugen zu kennen, um Ihrem vierbeinigen Freund die bestmögliche und schnellste Hilfe zukommen zu lassen.

Mögliche Ursachen: Warum hat mein Hund tränende Augen?

Vermehrter Tränenfluss, in der Fachsprache auch Epiphora genannt, kann viele Auslöser haben. Während leichte Feuchtigkeit eine natürliche Schutzfunktion ist, um Staub oder kleine Partikel auszuspülen, sollten Sie bei anhaltendem oder starkem Tränenfluss genauer hinschauen.

Häufige Gründe für tränende Hundeaugen:

  • Fremdkörper und Umwelteinflüsse: Staub, Pollen, lose Haare oder sogar eine falsch wachsende Wimper können das Auge irritieren. Auch Zugluft oder Rauch reizen die empfindliche Bindehaut und lösen verstärkten Tränenfluss aus.
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Dies ist eine sehr häufige Ursache. Eine Bindehautentzündung beim Hund kann durch Bakterien, Viren, Pilze oder Allergien ausgelöst werden. Typische Symptome sind gerötete, geschwollene Augenlider, vermehrtes Blinzeln und oft auch verklebter Ausfluss, der klar, schleimig oder gelblich-eitrig sein kann.
  • Allergische Reaktionen: Hunde können, ähnlich wie wir Menschen, auf Umweltallergene wie Gräserpollen, Hausstaubmilben oder auch auf Bestandteile ihres Futters reagieren. Solche allergiebedingten Reaktionen können sich durch Juckreiz, Rötung und tränende Augen äußern.
  • Verstopfung des Tränenkanals: Der Tränenkanal ist dafür zuständig, überschüssige Tränenflüssigkeit von Auge in die Nase abzuleiten. Ist dieser Kanal blockiert, beispielsweise durch eine Entzündung, Schwellung oder anatomische Engstelle, kann die Flüssigkeit nicht abfließen und sucht sich den Weg über den Lidrand nach außen. Ein verstopfter Tränenkanal beim Hund führt oft zu sichtbaren Tränenspuren im Fell, besonders bei hellen Hunden.
  • Anatomische Besonderheiten: Bei einigen Hunderassen sind tränende Augen rassetypisch. Dies betrifft oft Rassen mit sehr kurzem Fang (brachyzephale Rassen) oder solchen mit ausgeprägten Lidfehlstellungen wie Entropium (Rolllid, bei dem die Wimpern nach innen reiben) oder Ektropium (Hängelid, das Schmutz sammelt).
  • Augenerkrankungen: Verschiedene Erkrankungen des Auges selbst können vermehrtes Tränen verursachen, darunter Verletzungen der Hornhaut, Entzündungen des Augeninneren (Uveitis), Glaukom (Grüner Star) oder auch trockene Augen, bei denen das Auge versucht, den Mangel an qualitativ hochwertiger Tränenflüssigkeit durch Quantität auszugleichen.

Um die richtige Behandlung einzuleiten, ist es unerlässlich, die genaue Ursache für die tränenden Augen Ihres Hundes herauszufinden. Ein Tierarztbesuch ist daher bei anhaltenden Symptomen immer ratsam.

Wann zum Tierarzt mit tränenden Augen beim Hund?

Obwohl leichte Tränenspuren manchmal harmlos sind, gibt es Situationen, in denen Sie umgehend tierärztlichen Rat einholen sollten:

  • Der Tränenfluss setzt plötzlich ein und ist sehr stark oder einseitig.
  • Die Augen oder die Augenlider erscheinen gerötet, geschwollen oder sind offensichtlich schmerzhaft (Hund kneift das Auge zu).
  • Ihr Hund reibt sich vermehrt am Auge oder versucht, es zu kratzen.
  • Der Ausfluss aus dem Auge ist nicht klar, sondern trüb, schleimig, gelblich, grünlich oder eitrig.
  • Sie vermuten oder sehen eine Verletzung am Auge oder am Augenlid.
  • Die Symptome bessern sich nicht innerhalb eines Tages oder verschlimmern sich sogar.

Zögern Sie nicht, Ihren Tierarzt aufzusuchen, wenn Sie unsicher sind. Eine frühzeitige Diagnose einer möglichen Augenentzündung beim Hund oder anderer Probleme kann entscheidend sein, um langfristige Schäden zu verhindern und Ihrem Hund schnell Erleichterung zu verschaffen.

Behandlung von tränenden Augen beim Hund

Die Therapie hängt maßgeblich von der festgestellten Ursache ab. Eine eigenständige Behandlung, insbesondere mit nicht für Hunde geeigneten Mitteln, kann das Problem verschlimmern.

Tierärztliche Maßnahmen:

  • Professionelle Reinigung: Der Tierarzt wird das Auge vorsichtig von Fremdkörpern, Schmutz und verklebtem Sekret reinigen.
  • Augentropfen und Salben: Je nach Diagnose kommen verschiedene Augentropfen für Hunde oder Salben zum Einsatz. Bei bakteriellen Infektionen sind Antibiotika notwendig, bei Entzündungen können entzündungshemmende Präparate (manchmal Kortison, aber nur unter strenger tierärztlicher Kontrolle) oder bei Allergien spezielle antiallergische Tropfen verschrieben werden.
  • Spülung des Tränen-Nasenkanals: Bei einer Blockade kann der Tierarzt versuchen, den Kanal mit einer speziellen Spüllösung wieder durchgängig zu machen.
  • Chirurgische Eingriffe: In seltenen Fällen, besonders bei schweren Lidfehlstellungen oder chronischen Verstopfungen, kann eine Operation notwendig sein.
  • Therapie der Grunderkrankung: Wird die Epiphora durch eine andere Erkrankung (z.B. systemische Infektion, schwere Allergie) verursacht, steht deren Behandlung im Vordergrund.

Vorsicht bei Hausmitteln:

Seien Sie äußerst vorsichtig mit Hausmitteln bei Augenentzündung beim Hund. Oft kursierende Tipps wie die Anwendung von Kamillentee sind ungeeignet, da Kamille das Auge reizen und austrocknen kann. Zur sanften Reinigung des Bereichs *um* das Auge herum können Sie sauberes, lauwarmes Wasser oder eine vom Tierarzt empfohlene sterile Augenreinigungslösung verwenden. Bringen Sie jedoch niemals Substanzen direkt ins Auge, ohne dies vorher mit Ihrem Tierarzt abgesprochen zu haben.

Vorbeugung: Gesunde Hundeaugen im Fokus

Mit regelmäßiger Pflege und Aufmerksamkeit können Sie dazu beitragen, Augenproblemen bei Ihrem Hund vorzubeugen:

  • Sanfte Reinigung: Säubern Sie regelmäßig den Bereich um die Augenwinkel. Verwenden Sie dazu ein weiches, fusselfreies Tuch, das mit lauwarmem Wasser oder einem speziellen Augenreiniger für Hunde befeuchtet ist. Tupfen Sie sanft von außen nach innen.
  • Fellpflege: Bei Rassen mit langem Fell um die Augen sollten Sie dieses vorsichtig kürzen oder zurückbinden, damit keine Haare ins Auge gelangen und Reizungen verursachen. Mehr Tipps zur Hunde Fellpflege finden Sie hier.
  • Schutz vor Reizen: Vermeiden Sie, dass Ihr Hund direkter Zugluft (z.B. aus dem Autofenster) oder starkem Rauch ausgesetzt ist.
  • Regelmäßige Kontrolle: Nehmen Sie sich Zeit, die Augen Ihres Hundes im Alltag zu beobachten. Achten Sie auf Veränderungen in Farbe, Klarheit, Tränenfluss oder Verhalten (Reiben, Zukneifen).

Fazit: Tränende Augen beim Hund ernst nehmen

Wenn Ihr Hund tränende Augen hat, ist Aufmerksamkeit gefragt. Während leichte Reizungen oft vorübergehend sind, können anhaltende oder schwerwiegende Symptome auf Erkrankungen wie eine Bindehautentzündung oder einen verstopften Tränenkanal hinweisen. Das Wichtigste ist, nicht selbst zu experimentieren, sondern die Ursache von einem Fachmann abklären zu lassen. Ein zeitnaher Besuch beim Tierarzt ermöglicht eine genaue Diagnose und die passende Behandlung, sei es mit spezifischen Augentropfen für Hunde oder anderen notwendigen Maßnahmen. So helfen Sie Ihrem treuen Begleiter schnell dabei, wieder klare, gesunde Augen zu haben und sich rundum wohlzufühlen.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

*