Ihre Kaninchen sind liebevolle Familienmitglieder, die bestmöglichen Schutz verdienen. Besonders bei der Außenhaltung im Freien kann die Sorge vor Fressfeinden wie Mardern oder Füchsen belasten. Doch keine Angst! Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihren Kaninchenstall effektiv mardersicher gestalten und Ihren Langohren ein sicheres Zuhause im Garten bieten.
Warum ist Mardersicherheit für Kaninchen in Außenhaltung so wichtig?
Marder sind flinke, nachtaktive Räuber, die Kaninchen als leichte Beute identifizieren. Sie sind erstaunlich geschickt, klettern, springen und finden oft selbst kleinste Lücken. Ein unzureichend gesicherter Kaninchenstall birgt daher eine erhebliche, oft tödliche Gefahr für Ihre Tiere. Der Schutz vor Mardern für Kaninchen ist somit weit mehr als nur eine Vorsichtsmaßnahme; er ist eine Notwendigkeit für das Überleben und Wohlbefinden Ihrer geliebten Hoppler.
Schwachstellen erkennen: Wo lauern Gefahren für den Kaninchenstall?
Bevor Sie mit den Sicherungsarbeiten beginnen, nehmen Sie sich Zeit für eine gründliche Inspektion Ihres Kaninchenstalls und des angrenzenden Freigeheges. Marder sind Meister darin, Schwachstellen zu finden. Untersuchen Sie insbesondere:
- Die Übergänge und Rahmen von Türen und Fenstern
- Dachkanten und Dachübergänge zum Korpus des Stalls
- Den Bereich am Boden, wo Marder versuchen könnten, sich unterzugraben
- Lose oder beschädigte Bretter oder Drahtgitter
- Draht mit zu großen Maschenweiten
Die richtigen Materialien für einen mardersicheren Kaninchenstall
Um Ihre Kaninchen wirklich effektiv zu schützen, ist die Wahl der richtigen Materialien entscheidend. Qualität hat hier Vorrang vor dem Preis.
Der passende Draht: Ein Muss für Mardersicherheit
Herkömmlicher Volierendraht oder einfacher Hasendraht aus dem Baumarkt bietet oft keinen ausreichenden Schutz, da Marder diesen leicht durchbeißen können. Setzen Sie stattdessen auf stabilen, punktgeschweißten Volierendraht. Dieser sollte eine Drahtstärke von mindestens 1,2 mm und eine Maschenweite von maximal 19×19 mm aufweisen. Noch sicherer ist eine Maschenweite von 12×12 mm oder kleiner. Nur dieser sogenannte mardersichere Draht hält den kräftigen Kiefern stand.
Ideal ist es, nicht nur Fenster und Türen zu sichern, sondern auch alle Holzflächen von innen mit diesem Draht zu verkleiden. So verhindern Sie, dass sich der Marder durch das Holz nagen kann.
Stabiles Holz und sichere Verbindungen
Der Korpus des Kaninchenstalls sollte aus robustem Holz gefertigt sein, das dick genug ist, um nicht einfach durchgebissen zu werden. Verwenden Sie stabile Schrauben und Beschläge, die nicht leicht gelockert oder aufgehebelt werden können.
Konkrete Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit
Das Dach: Ein kritischer Zugangsweg
Das Dach wird oft unterschätzt, ist aber für kletterfreudige Marder ein leichtes Ziel. Es muss fest mit dem Rest des Stalls verbunden sein und darf keinerlei Lücken oder Spalten aufweisen. Überstände sollten so gestaltet sein, dass sie keinen Halt bieten oder idealerweise nach unten hin mit Draht verkleidet sind.
Türen und Klappen: Keine Chance für ungebetene Gäste
Alle Zugangspunkte wie Türen und Klappen müssen perfekt bündig schließen. Normale Schieberiegel sind häufig unsicher, da Marder sie aufschieben können. Setzen Sie auf sicherere Varianten wie:
- Karabinerhaken
- Stabile Überfallen, gesichert mit einem Vorhängeschloss
- Spezielle mardersichere Verriegelungssysteme
Der Boden: Schutz vor dem Untergraben
Füchse und Marder versuchen häufig, sich unter dem Kaninchenstall hindurchzugraben. Ein wirksamer Untergrabschutz ist daher unverzichtbar für die sichere Kaninchenhaltung im Freien.
Hier sind bewährte Methoden für den Untergrabschutz:
Methode | Umsetzung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Drahtgitter verlegen | Verlegen von mardersicherem Draht (mind. 1.2 mm Stärke, max. 19×19 mm Maschenweite) unter der gesamten Bodenfläche des Stalls/Geheges ODER Eingraben von Drahtgittern rings um das Gehege herum (mindestens 50-80 cm tief). | Sehr effektiver physikalischer Schutz. | Relativ aufwendig in der Installation, der Draht muss wirklich robust sein und tief genug eingegraben werden. |
Betonfundament | Erstellen eines flachen Betonfundaments als solide Basis für den Kaninchenstall oder das Freigehege. | Bietet absolut zuverlässigen Schutz vor Untergrabung und ist extrem langlebig. | Sehr arbeitsintensiv und kostspielig, die Struktur ist nicht flexibel. |
Boden mit Platten auslegen | Auslegen des Bodens unter dem Kaninchenstall mit schweren Gehwegplatten oder Steinfliesen. | Einfacher und schneller umzusetzen als Beton. Bietet guten Schutz gegen direkte Grabversuche unter dem Stall. | Marder könnten versuchen, sich an den Rändern der Platten oder durch unversiegelte Fugen zu graben. Fugen müssen sorgfältig geschlossen werden. |
Für höchste Sicherheit wird oft eine Kombination aus Draht und Platten empfohlen oder ein tief in die Erde eingelassenes Drahtgeflecht, das das Graben unmöglich macht.
Wände und kritische Übergänge
Untersuchen Sie alle Wände des Stalls auf Risse, Spalten, Astlöcher oder lose Bretter. Jeder Spalt, der größer als 2-3 cm ist, kann einem Marder als Einfallstor dienen. Verschließen Sie solche Öffnungen gründlich. Bringen Sie an kritischen Übergangsstellen, zum Beispiel zwischen Wand und Dach oder an Ecken, zusätzliche Holzleisten oder Metallwinkel an, um potenzielle Lücken zu versiegeln.
Zusätzliche Maßnahmen zur Abschreckung
Neben den baulichen Verstärkungen gibt es weitere Hilfsmittel, die den Schutz vor Marder für Kaninchen erhöhen können:
- Bewegungsmelder mit Licht oder Lärm: Ein plötzliches grelles Licht oder ein lautes Geräusch kann Marder irritieren und zur Flucht veranlassen. Installieren Sie einen Bewegungsmelder für Marder, der den Bereich um den Stall überwacht.
- Niedriger Elektrozaun: Ein einfacher Elektrozaun, der in geringer Höhe um das Gehege oder den Stall gespannt wird, kann Marder durch einen harmlosen Stromimpuls wirksam abschrecken. Achten Sie auf eine fachgerechte Installation, um die Sicherheit Ihrer Kaninchen zu gewährleisten.
- Gerüche: Es gibt viele Hausmittel und kommerzielle Sprays, die auf bestimmte Gerüche setzen (z.B. Hundehaare, Menschenhaare, Essig, spezielle Mardersprays). Die Wirksamkeit dieser Methoden ist oft begrenzt, wetterabhängig und erfordert regelmäßige Anwendung.
Sichere Außenhaltung bedeutet umfassenden Schutz
Ein mardersicherer Stall ist ein fundamentaler Bestandteil der sicheren Außenhaltung von Kaninchen. Vergessen Sie dabei aber keinesfalls das Freigehege! Auch das Gehege muss absolut lückenlos gesichert sein – und zwar nach allen Seiten: oben (Schutz vor Greifvögeln und Kletterern), unten (Untergrabschutz) und an den Seiten. Auch hier gelten die gleichen Qualitätskriterien für Draht und Verbindungen wie beim Stall.
Regelmäßige Kontrollen sichern dauerhaften Schutz
Selbst die beste anfängliche Sicherung garantiert keine ewige Unversehrtheit. Materialien können verwittern, Schrauben sich lockern oder Marder neue Wege finden. Führen Sie daher in kurzen, regelmäßigen Abständen eine sorgfältige Kontrolle aller Zäune, Gitter, Türen, Verschlüsse und Übergänge durch. Achten Sie auch auf frische Grablöcher in der Nähe. Nur so können Sie sicherstellen, dass der Schutz Ihres Kaninchenstalls dauerhaft erhalten bleibt.
Fazit: Investition in die Sicherheit lohnt sich
Einen Kaninchenstall mardersicher zu machen mag zunächst nach viel Arbeit klingen. Doch der Aufwand lohnt sich immens. Die Gewissheit, dass Ihre Kaninchen sicher sind, und die Möglichkeit, ihnen eine artgerechte Außenhaltung in einem geschützten Umfeld zu bieten, sind unbezahlbar. Nehmen Sie das Thema Sicherheit ernst – für das unbeschwerte, lange und gesunde Leben Ihrer kleinen Fellnasen im Freien.